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Hannah Arendt

Aktuell: Gedenktag 2023

Am 26. Januar 2023 fand ein gemeinsamer Gedenktag für die Namensgeberinnen der BBS Hannah Arendt und der BBS Cora Berliner statt.

An diesem Gedenktag standen die Werte von Cora Berliner und Hannah Arendt als zentrale Richtschnur für unsere Schulen gegen Rassismus und Diskriminierung im Vordergrund. Schüler*innen beider Schulen präsentierten im Rahmen einer Ausstellung unterschiedliche Fragestellungen zu diesem Thema und kamen während einer Podiumsdiskussion miteinander ins Gespräch. 

Dabei sind wichtige Ergebnisse in einem Padlet (hier verlassen Sie unsere Website) zusammengefasst und dokumentiert worden. 

 

„Ich will verstehen“

Hannah Arendt (geboren 1906 in Hannover-Linden, gestorben 1975 in New York) war eine politische Theoretikerin und Publizistin mit jüdischen Wurzeln. Von 1924 bis 1928 absolvierte sie ein Philosophiestudium und promovierte 1928 in Heidelberg. Danach forschte sie zu antisemitischen Fragestellungen und wurde nach der Machtübernahme Hitlers 1933 in Berlin verhaftet. Nach ihrer Freilassung flüchtete sie nach Paris, lebte dort von 1933 bis 1940 und nahm die Arbeit an antisemitischen Studien wieder auf. 1937 wurde ihr die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.

Aus Frankreich flüchtete Hannah Arendt 1941 über Spanien nach Portugal und lebte fünf Monate in Lissabon als staatenloser Flüchtling. Noch im selben Jahr wanderte sie in die USA aus.

1951 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte bis zu ihrem Tod in New York.

Ihr Wirken

Hannah Arendt gilt als einflussreichste politische Philosophin des 20. Jahrhunderts.

Nach ihrer Auswanderung in die USA war sie journalistisch-politisch aktiv, übte Lehrtätigkeiten an verschiedenen akademischen Einrichtungen aus und war als Professorin der Philosophie an mehreren amerikanischen Universitäten tätig.

In wegweisenden Arbeiten untersuchte sie, wie historische Ereignisse unser moralisches und politisches Urteilsvermögen beeinflussen. Unter anderem forderte sie, dass sich alles Denken immer unvoreingenommen und aufmerksam der Wirklichkeit stellen und entgegenstellen muss. Die ausschlaggebenden Ereignisse ihrer Zeit waren der Nationalsozialismus und der Stalinismus, mit denen sie sich intensiv auseinandergesetzt hat. In der Öffentlichkeit ist sie immer wieder für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eingetreten.

Für ihre Arbeiten erhielt sie die Ehrendoktorwürde in den USA und international renommierte Auszeichnungen. Viele Bildungseinrichtungen / Universitäten tragen heute bewusst ihren Namen.

 

Foto: Fred Stein

Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft

An dieser Studie über die  historische Entstehung und die gemeinsamen Merkmale von Nationalsozialismus und Stalinismus entwickelt Arendt die These, dass sich totalitäre Herrschaft durch umfassenden Terror von anderen Arten der Herrschaft unterscheidet. Die Merkmale des totalitären Terrors sind: Umwandlung von gesellschaftlichen Gruppen in fanatisierte Massen, Beseitigung von Gruppensolidarität, Stilisierung eines Führers, millionenfaches und rationalisiertes Morden, Passivität der Opfer, Bewunderung der Verbrechen und Denunziationen innerhalb der Bevölkerung. Als eine Ursache für die Anziehungskraft totalitärer Bewegungen auf den modernen Menschen nennt Arendt die „allenthalben zunehmende Verlassenheit. Es ist, als breche alles, was Menschen miteinander verbindet, in der Krise zusammen.“2 Das „eiserne Band des Terrors“ und der totalitären Ideologien würden dabei als Rettung aus Entfremdung und Entwurzelung empfunden. Arendt geht es in diesem Buch allerdings nicht darum, das Phänomen des Totalitarismus erschöpfend aus seinen Elementen und Ursprüngen zu erklären: Das würde nämlich bedeuten, die Ungeheuerlichkeit der Ereignisse zu leugnen und die beispiellose Grausamkeit der Massenmorde als historisch zwingende und notwendige Entwicklung darzustellen. Stattdessen fordert sie, dass sich alles Denken immer aufmerksam und unvoreingenommen der Wirklichkeit stellen und entgegenstellen muss.

Fred Stein

Viele Fotos von Hannah Arendt wurden von Fred Stein gemacht, der für seine Schwarzweiß-Bilder von vielen Künstlern und Politikern bekannt ist.

Seine Fotos von Albert Einstein und Hannah Arendt sind weltberühmt. Fred Stein ist 1909 in Dresden geboren und 1967 in New York verstorben.

Wir bekanken uns herzlich bei Peter Stein für die Erlaubnis die Bilder seines Vater zu verwenden!

Auf dem Foto ist Fred Stein - fotografiert von seiner Frau zu sehen.