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Hey Örebro – Zwei Wochen Schweden: Schüleraustausch mit dem „Affärsgymnasiet"

Am 16.11.2024 machten wir uns mit 10 Schüler*innen sowie zwei Lehrkräften der Berufsfachschule dual auf den Weg nach Schweden. Ziel war unsere Partnerschule, das Affärsgymnasiet Örebro. Hier durften wir einen zweiwöchigen Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Erasmus+Projektes absolvieren. Dieser Austausch zielt neben der persönlichen Weiterentwicklung unserer Schüler*innen auch darauf ab, die interkulturelle Kompetenz zu fördern. Neben den Gemeinsamkeiten sollen auch die Unterschiede zwischen zwei europäischen Ländern, Kulturen und dem Schulleben kennengelernt werden, um letztlich gegenseitig voneinander zu lernen und einen wertschätzenden Umgang miteinander aufzubauen. Unserem Auslandsaufenthalt war ein Besuch der schwedischen Schüler*innen an unserer Schule vorgeschaltet. Dort konnten wir bereits Kontakte knüpfen, welche nun intensiviert wurden.

Zehn aufgeregte deutsche Schüler*innen und zwei spannende Wochen in Aussicht – so begann unser Austausch in Schweden. Was als schulisches Projekt startete, wurde schnell zu einem Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Schon bei unserer Ankunft wurden wir herzlich empfangen – sowohl von den Betreiber*innen unserer charmanten kleinen Unterkunft, dem Morris Hotel, als auch von den schwedischen Schüler*innen und Lehrkräften. Die Schwedinnen und Schweden begegneten uns offen und interessiert –nicht nur Lehrer*innen und Schüler*innen, sondern auch die Atmosphäre der Schule selbst strahlte etwas Besonderes aus. Das Affärsgymnasiet ist keine gewöhnliche Schule, wie wir sie in Deutschland beschreiben würden: Hier wird Kommunikation großgeschrieben. Das Gebäude begegnet einem mit einer offenen, großzügigen Eingangshalle, die „Unterrichtsräume“ sind so gestaltet, dass man sich frei austauschen und selbstständig arbeiten kann und einfach Lust bekommt, zu lernen. Ob ein Klassenzimmer voll mit Sofas ist oder ein offen gestalteter Raum mit Tribüne– alles lädt dazu ein, gemeinsam kreativ zu sein und selbstständig zu arbeiten.

In den zwei Wochen waren wir fest in den Schulalltag eingebunden. Besonders im sprachlichen Bereich haben wir viel erlebt: Englisch wurde zur Alltagssprache und gemeinsam mit unseren Austauschpartner*innen haben wir gegenseitig Vokabeln auf Deutsch und Schwedisch gelernt – mit viel Lachen, großem Staunen über die vielen sprachlichen Gemeinsamkeiten und neugierigen Blicken auf die Unterschiede unserer Sprachen.

Natürlich gab es neben den Sprachen auch klassische Schulfächer wie Mathematik, aber der Fokus lag klar auf der beruflichen Bildung – und die ist in Schweden richtig spannend organisiert. Projektarbeit steht hier im Vordergrund. So bekamen wir außerhalb des Schulunterrichtes zum Beispiel die Chance, das Unternehmen TIQQE kennenzulernen. Hier erhielten wir eine Betriebsführung und bekamen so Einblicke in ein echtes schwedisches Unternehmen. Daran anknüpfend war das Fach „Entrepreneurship“ besonders eindrucksvoll. Die schwedischen Schüler*innen stellten uns dort ihre eigenen Start-up-Ideen vor – inklusive durchdachter Finanz- und Umsetzungspläne. Hier erlebten wir, wie die schwedischen Schüler*innen theoretische Inhalte über die Unternehmensgründung am eigenen Praxisbeispiel erlernten.

Abseits des Unterrichts hatten wir ein buntes Programm voller kultureller Erlebnisse. Bei einer Stadtführung entdeckten wir verborgene Ecken, genossen die Aussicht vom Aussichtspunkt „Svampen“ (Der „Pilz“) und ließen uns vom ersten Schnee und der Eröffnung des Weihnachtsmarkts verzaubern. Beim Eishockey fieberten wir mit den Fans mit, schlitterten selbst auf Schlittschuhen über das Eis und tobten uns im Jumping Park aus. Abends saßen wir dann oft alle zusammen, ließen den Tag bei einem gemeinsamen Essen ausklingen und erzählten uns, was wir erlebt hatten.

In diesen zwei Wochen sind wir nicht nur als Gruppe zusammengewachsen – jeder Einzelne von uns ist ein Stück über sich hinausgewachsen. Für viele war es das erste Mal so lange von zuhause weg. Wir haben gelernt, uns in einer fremden Stadt auf einer anderen Sprache zurechtzufinden, uns auf neue Menschen und Regeln einzulassen und dabei auch ein bisschen mehr über uns selbst zu erfahren.

Ein Austausch, der mehr war als nur Schule – er war ein kleines Stück Lebenserfahrung, das uns keiner mehr nehmen kann.